Zehn Gebote: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
(erweitert)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 2: Zeile 2:
[[Datei:10 Gebote (Lucas Cranach d A).jpg|mini|Der [[Maler]] Lucas Cranach malte alle zehn Gebote auf einer Tafel.]]
[[Datei:10 Gebote (Lucas Cranach d A).jpg|mini|Der [[Maler]] Lucas Cranach malte alle zehn Gebote auf einer Tafel.]]
[[Datei:Bible Commandments Hand Mnemonic.png|mini|Die [[Zahl]] Zehn hängt vermutlich damit zusammen, dass man sich die Gebote durch Abzählen mit den [[Finger|Fingern]] leichter merken konnte. Hier steht auf [[Englische Sprache|englisch]] links „Liebe zu Gott“ (Höchster, Götzen, respektlos, Sabbat, Eltern) und rechts „Liebe zum Nächsten“ (Mord, Ehebruch, stehlen, lügen, begehren).]]
[[Datei:Bible Commandments Hand Mnemonic.png|mini|Die [[Zahl]] Zehn hängt vermutlich damit zusammen, dass man sich die Gebote durch Abzählen mit den [[Finger|Fingern]] leichter merken konnte. Hier steht auf [[Englische Sprache|englisch]] links „Liebe zu Gott“ (Höchster, Götzen, respektlos, Sabbat, Eltern) und rechts „Liebe zum Nächsten“ (Mord, Ehebruch, stehlen, lügen, begehren).]]
Für [[Juden]] und [[Christentum|Christen]] sind die Zehn Gebote die Grundlage ihres [[Glaube|Glaubens]]. Sie regeln die Haltung zu [[Gott]] und zu den anderen [[Menschen]].
Für [[Juden]] und [[Christentum|Christen]] sind die Zehn Gebote die Grundlage ihres [[Glaube|Glaubens]]. Die ersten drei Gebote regeln das Verhältnis der Menschen zu [[Gott]]. Die sieben restlichen Gebote ordnen die Beziehungen der [[Menschen]] untereinander.
 
;Erstes Gebot - „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“
;Erstes Gebot - „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“
Die Juden waren das erste [[Volk]], das an nur einen Gott glaubte. Alle Völker um sie herum hatten zahlreiche Götter.
Die Juden waren das erste [[Volk]], das an nur einen Gott glaubte. Alle Völker um sie herum hatten zahlreiche Götter.
Zeile 30: Zeile 30:
In der anglikanischen Kirche gibt es das Bilderverbot – „Du sollst dir kein Bildnis machen“. Es ist dort das zweite Gebot. Da dann aber die Zählung nicht mehr stimmt, werden das neunte und das zehnte Gebot zu einem Gebot zusammengefasst.
In der anglikanischen Kirche gibt es das Bilderverbot – „Du sollst dir kein Bildnis machen“. Es ist dort das zweite Gebot. Da dann aber die Zählung nicht mehr stimmt, werden das neunte und das zehnte Gebot zu einem Gebot zusammengefasst.


== Wann wurden die Zehn Gebote verkündet? ==
Das Wichtigste steht gleich am Anfang: „Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.“
In der [[Bibel]] steht, dass Gott dem Propheten [[Mose]] auf dem [[Berg]] Sinai die Gesetzestafeln übergab. Das war also nach der Flucht aus [[Ägypten]] und vor der Eroberung des [[Land]]es [[Israel]]. Die Zehn Gebote richten sich an freie, erwachsene Männer. Das heißt an die Familienoberhäupter. Frauen, Sklaven, Kinder und Nichtisraeliten werden nicht angesprochen.
 
Diese Stelle in der Bibel zeigt, dass nichts nummeriert ist. Der Bibeltext zählt die Gebote nicht durch. So kann also jeder die Zehn Gebote einteilen, wie es ihm für richtig erscheint. [[Katholische Kirche|Katholiken]], die ihre [[Kirche|Kirchen]] mit vielen Heiligenfiguren schmückten, hatten da kein Interesse, das Bilderverbot als eigenes Gebot zu aufzuführen. Die Juden und die meisten Freikirchen sehen hier zwei Gebote: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!“ und „Du sollst dir kein Bildnis machen!“ Je nachdem, wofür man sich entscheidet, verschieben sich die folgenden Gebote in der Zählung.


Das Wichtigste steht gleich am Anfang: „Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde. Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott.
Die Zehn Gebote kommen außerdem in der Bibel zwei Mal vor. Und die beiden Texte unterscheiden sich ebenfalls.  


Diese Stelle in der Bibel zeigt, dass nichts nummeriert ist. So kann also jeder die Zehn Gebote einteilen, wie es ihm für richtig erscheint. [[Katholische Kirche|Katholiken]], die ihre [[Kirche|Kirchen]] mit vielen Heiligenfiguren schmückten, hatten da kein Interesse, das Bilderverbot als eigenes Gebot zu betonen.
== Wann wurden die Zehn Gebote verkündet? ==
In der [[Bibel]] steht, dass Gott dem Propheten [[Mose]] auf dem [[Berg]] Sinai die Gesetzestafeln übergab. Das war also nach der Flucht aus [[Ägypten]] und vor der Eroberung des [[Land]]es [[Israel]]. Die Zehn Gebote richten sich an freie, erwachsene Männer. Das heißt an die Familienoberhäupter. Frauen, Sklaven, Kinder und Nichtisraeliten waren nicht angesprochen.


<gallery>
<gallery>
039.Moses Comes Down from Mount Sinai.jpg|Moses kommt mit den Zehn Geboten vom Berg Sinai.
039.Moses Comes Down from Mount Sinai.jpg|Mose kommt mit den Zehn Geboten vom Berg Sinai.
Foster Bible Pictures 0070-1 Moses with the Two New Tables of Stone.jpg|Moses zeigt den Juden die Zehn Gebote.
Foster Bible Pictures 0070-1 Moses with the Two New Tables of Stone.jpg|Mose zeigt den Juden die Zehn Gebote.
Stoß (Schule) Zehn Gebote Tafel 1.jpg|Moses empfängt die Gesetzestafeln
Stoß (Schule) Zehn Gebote Tafel 1.jpg|Moses empfängt die Gesetzestafeln
Stoß (Schule) Zehn Gebote Tafel 3.jpg|Oben: „Du sollst nicht stehlen!“ Unten: „Du sollst nicht töten!“
Stoß (Schule) Zehn Gebote Tafel 3.jpg|Oben: „Du sollst nicht stehlen!“ Unten: „Du sollst nicht töten!“

Version vom 25. Juni 2018, 14:34 Uhr

Gott gibt dem Propheten Mose die Zehn Gebote.
Der Maler Lucas Cranach malte alle zehn Gebote auf einer Tafel.
Die Zahl Zehn hängt vermutlich damit zusammen, dass man sich die Gebote durch Abzählen mit den Fingern leichter merken konnte. Hier steht auf englisch links „Liebe zu Gott“ (Höchster, Götzen, respektlos, Sabbat, Eltern) und rechts „Liebe zum Nächsten“ (Mord, Ehebruch, stehlen, lügen, begehren).

Für Juden und Christen sind die Zehn Gebote die Grundlage ihres Glaubens. Die ersten drei Gebote regeln das Verhältnis der Menschen zu Gott. Die sieben restlichen Gebote ordnen die Beziehungen der Menschen untereinander.

Erstes Gebot - „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“

Die Juden waren das erste Volk, das an nur einen Gott glaubte. Alle Völker um sie herum hatten zahlreiche Götter.

Zweites Gebot - „Du sollst den Namen Gottes, nicht missbrauchen.“

Den Namen Gottes missbrauchen heißt zum Beispiel, einen Meineid zu schwören oder den Namen Gottes für Zaubersprüche zu gebrauchen.

Drittes Gebot - „Du sollst den Feiertag heiligen.“

Für die Juden ist der siebte Tag der Woche, der Sabbat, ein Ruhetag. Er ist Gott geweiht, weil er nach der Erschaffung der Welt am siebten Tag ausruhte. Die Christen verschoben den Ruhetag auf den Sonntag, weil Jesus an einem Sonntag auferstanden ist.

Viertes Gebot - „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.“

Dieses Gebot richtet sich an Erwachsene. Sie werden damit aufgefordert, für ihre Eltern bis zum Tod zu sorgen.

Fünftes Gebot - „Du sollst nicht töten.“

Eigentlich heißt es: „Du sollst nicht morden.“ Töten im Krieg war erlaubt.

Sechstes Gebot - „Du sollst nicht ehebrechen.“

Niemand soll fremdgehen, denn dann wissen die Ehemänner nicht, ob die Kinder ihrer Frau auch ihre eigenen sind.

Siebtes Gebot - „Du sollst nicht stehlen.“

Diebstahl wird bestraft. Eigentum war sehr wichtig, denn wer alles verlor, wurde zum Sklaven.

Achtes Gebot - „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“

Dieses Gebot soll verhindern, dass jemand durch eine Lüge seinen Besitz oder seinen guten Ruf verliert.

Neuntes Gebot - „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.“

Auch in diesem Gebot geht es um Besitz.

Zehntes Gebot - „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib.“

Dieses Gebot bezieht sich auf den sonstigen Besitz, Frau, Diener, Vieh. Es fällt auf, dass auch die Ehefrau zum Besitz gezählt wird.

Warum gibt es unterschiedliche Zählweisen?

Juden und verschiedene christliche Richtungen zählen die Gebote unterschiedlich. Deshalb ist zum Beispiel das Gebot „Du sollst nicht töten!“ einmal das fünfte, das andere Mal das sechste Gebot. In diesem Fall wird das neunte und das zehnte Gebot als ein Gebot betrachtet.

In der anglikanischen Kirche gibt es das Bilderverbot – „Du sollst dir kein Bildnis machen“. Es ist dort das zweite Gebot. Da dann aber die Zählung nicht mehr stimmt, werden das neunte und das zehnte Gebot zu einem Gebot zusammengefasst.

Das Wichtigste steht gleich am Anfang: „Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.“

Diese Stelle in der Bibel zeigt, dass nichts nummeriert ist. Der Bibeltext zählt die Gebote nicht durch. So kann also jeder die Zehn Gebote einteilen, wie es ihm für richtig erscheint. Katholiken, die ihre Kirchen mit vielen Heiligenfiguren schmückten, hatten da kein Interesse, das Bilderverbot als eigenes Gebot zu aufzuführen. Die Juden und die meisten Freikirchen sehen hier zwei Gebote: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!“ und „Du sollst dir kein Bildnis machen!“ Je nachdem, wofür man sich entscheidet, verschieben sich die folgenden Gebote in der Zählung.

Die Zehn Gebote kommen außerdem in der Bibel zwei Mal vor. Und die beiden Texte unterscheiden sich ebenfalls.

Wann wurden die Zehn Gebote verkündet?

In der Bibel steht, dass Gott dem Propheten Mose auf dem Berg Sinai die Gesetzestafeln übergab. Das war also nach der Flucht aus Ägypten und vor der Eroberung des Landes Israel. Die Zehn Gebote richten sich an freie, erwachsene Männer. Das heißt an die Familienoberhäupter. Frauen, Sklaven, Kinder und Nichtisraeliten waren nicht angesprochen.